Was sind SF-Klassen?
Was sind Schadenfreiheitklassen und wie wirken sie sich aus? Kfz-Versicherer in Deutschland haben ein System mit mindestens 35 Schadenfreiheitklassen, kurz SF-Klassen. Sobald Sie zum ersten Mal eine eigene Kfz-Versicherung abschließen, werden Sie in eine der SF-Klassen eingruppiert.
Die jeweilige Kennzahl der SF-Klasse gibt an, wie viele Jahre Sie unfallfrei fahren. SF1 bedeutet, Sie fahren seit einem Jahr unfallfrei. SF2 bedeutet, Sie fahren seit zwei Jahren unfallfrei und so weiter.
Als Faustregel gilt: nach jedem schadensfreien Jahr kommen Sie in eine höhere SF-Klasse und Ihr Beitrag sinkt. Umgangssprachlich nennt man das den Schadenfreiheitrabatt.
Verursachen Sie mit Ihrem Fahrzeug einen Schaden, werden Sie im darauffolgenden Versicherungsjahr in der SF-Klasse zurückgestuft. Sie zahlen entsprechend mehr, die Höhe des Schadens spielt dabei keine Rolle.
Das Prinzip der Schadenfreiheitklassen gilt für die Kfz-Haftpflicht und für die Vollkaskoversicherung. In der Teilkasko gibt es keine Schadenfreiheitsklassen
So werden Sie nach einem Unfall nicht zurückgestuft
Manche Versicherer bieten bei Vertragsabschluss einen sogenannten Rabattschutz an. Dann können Sie – je nach Vertragsgestaltung – jährlich bis zu drei Schäden melden, ohne zurückgestuft zu werden. Die Schadensregulierung durch die Gesellschaft hat dann keinen Einfluss auf Ihren SF-Rabatt.
Den Schaden zurückkaufen
Sie können einen Schaden im Nachhinein zurückkaufen, obwohl die Schadensregulierung bereits stattgefunden hat.
in der Kfz-Haftpflichtversicherung muss der Versicherer den Rückkauf des Schadens anbieten, in der Vollkaskoversicherung kommt es auf die Tarifgestaltung an.
Ihr Auto bleibt bei dem Unfall intakt
Die Versicherung unterscheidet zwischen zwei Arten von Schäden mit jeweils eigenen Rückstufungstabellen. Nehmen wir an, Sie verursachen mit Ihrem Auto einen Unfall und fügen einer dritten Person einen Schaden zu. Bleibt Ihr Auto jedoch intakt, dann handelt es sich um einen reinen Haftpflichtschaden. Sie werden nur in der Haftpflicht heruntergestuft, nicht in der Vollkasko.
Wann sollten Sie eine Rückstufung vermeiden?
Natürlich sollten Sie eine Rückstufung vermeiden, wenn diese Sie teurer kommt als der Schaden selbst. Besonders teuer wird es aber bei den sogenannten Sondereinstufungen.
Natürlich sollten Sie eine Rückstufung vermeiden, wenn diese Sie teurer kommt als der Schaden selbst. Besonders teuer wird es aber bei den sogenannten Sondereinstufungen.
Es gibt die Sondereinstufungen S und M. In die S-Klasse werden Sie nach einer Schadensmeldung zurückgestuft, wenn Sie vorher in der Klasse SF1 waren. Sind Sie in der Klasse 0,5 oder 0 und verursachen einen Schaden, werden Sie in die SF-Klasse M gestuft und das wird sehr teuer.
Auch wenn Sie mehrere Unfälle in einem Jahr melden (mehr als 3) können Sie in der SF-Klasse M eingestuft werden. Das gilt, selbst wenn Sie bis dahin viele Jahre lang unfallfrei gefahren sind und beispielsweise in SF10 eingestuft waren.